Partielle Mondfinsternis am 16.08.2008
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       In der Nacht  vom 16. August diesen Jahres wird es zu einer partiellen Mondfinsternis kommen. Das heist, der Erdschatten wird bis zu ca. 85 % den Mond bedecken.
     So wird der Mond uns zum Zeitpunkt der größten Bedeckung zweifarbig erscheinen. Zum einen wird er im rechten oberen Drittel hell erleuchtet scheinen, zum anderen
     taucht die übrige Mondscheibe in ein mystisch anmutendes bräunliches bis orange Rot.
     Die Farben  hängen ganz von der Verschmutzung der Atmosphäre ab. So kann es nach einem Vulkanausbruch zu einer sehr dunklen Finsternis kommen. Die rötliche
     Farbe kommt zustande, weil sich der im Sonnenlicht befindliche langwellige Rotanteil durch die Atmosphäre im Bereich des Kernschattens gebrochen wird und den
     Mond beleuchtet, während hingegen das blaue Licht  zerstreut und absoviert wird.


    
die Grafik zeigt den Verlauf der Finsternis in Uengershausen




     Mondfinsternis 16.08.2008



      Wie immer galt den ganzen Tag dem Wetter meine höchste Aufmerksamkeit. Nun ist eine partielle Mondfinsternis nicht der Superevent in der Astronomie, aber trotz
      allen finde ich, wie auch schon die letzte partielle Sonnenfinsternis, eine aufregende Sache und ist immer wieder schön anzusehen. Das Wetter sollte laut Wetterbericht
      auch gar nicht einmal so schlecht werden. Am Vormittag wurden da auch wieder fleißig die Satellitenbilder eingehend studiert. Ich ließ mich daher auch nicht von dicken
      schwarzen Regenwolken beeindrucken, die gegen Nachmittag aufzogen.

      Zum Mondaufgang hatten sich alle Regenwolken verzogen und der Blick war einigermaßen frei auf einen mit leichten Schleierwolken durchzogenen blauen Himmel. So
      packte ich um 20:00 Uhr meinen Astrokram ins Auto und fuhr in die weite Flur. Leider konnte ich die Mofi nicht bei uns im heimischen Hof bei warmen Getränke beobachten,
      da der Mond zur Finsternis nicht höher als 20° kam und dies zu einer erfolgreichen Beobachtung nicht ausreichte.
      Auf einer kleinen Anhöhe bei uns in Uengershausen hatte ich schnell das Equipment aufgestellt. So konnte ich mich auch gleich dran machen, den aufgehenden  Mond zu
      fotografieren.
 
      Ich musste auch gar nicht so lange warten, bis ich durch die Erdatmosphäre, in einem leichten Rosa scheinend, unseren Trabanten enteckte. Schnell gewann der Dicke an
      Höhe und das sanfte samte Rose ging in ein kräftiges Orangerot über. Sehr beeindruckend wie sich unser Mond immer mehr sich im dunklen stahlblauen Himmel
      präsentierte. Mächtig und prächtig stand er nun da, als schließlich ein dunkles Etwas den jetzt ockergelben Rock seiner Majestät befleckte. Nun, die Himmelsmechanik
      vernahm seinen Verlauf und pünktlich um 21:34 Uhr begann der Kernschatten der Erde den Mond anzuknabbern.

    
    
    

Canon 450d, ED 80/600

                       
21:34 Uhr                                                                                                                            21:54 Uhr

                        
22:11 Uhr                                                                                                                         22:34 Uhr

                        
22:52 Uhr                                                                                                                             23:12 Uhr

                       
23:12 Uhr                                                                                                                        23:13 Uhr


Canon 450d, ASA 100, 15sec. 200/1000 Newton


Komposit aus vier Aufnahmen,bearbeitet mit PicturePublisher8



                       
23:17 Uhr                                                                                                                              23:36 Uhr

                        
23:58 Uhr                                                                                                                             00:16 Uhr

                        
00:36 Uhr                                                                                                                                  00:57 Uhr


Komposit aus 13 Aufnahmen



Komposit aus mehreren Aufnahmen (die Äste sind nicht real, kleine spielerei mit der Software)



Beobachtungsplatz während der maximalen Verfinsterung

     Bei chilligem Sound vergingen die knapp fünf Stunden wie im Fluge. Es war trotz der leichten Schleierbewölkung ein schönes Beobachten und das Aufhalten in der Natur
     hat wieder einmal richtig Spaß gemacht. Da störten auch nicht die ca. 10, jetzt in die Mode gekommenen schwebenden Leuchtlaternen, die plötzlich in östlicher Richtung
     auftauchten und im Formationsflug über den dunklen Horizont schwebten. Besuch bekam ich auch wieder zu späterer Stunde von einer Eule, die ohne einen Laut über
     mich hinwegflog und mir für einen Moment der Atem stockte. Da freut man sich schon auf nächste Beobachtungen.


      


  erstellt am 17.08.2008                                                                                                                                                                           © Albert Engert